Mit wachsendem Interesse an AI-Innovationen standen die zukunftsträchtigen Nasdaq-Futures Anfang dieser Woche unter erheblichem Druck. Im Mittelpunkt stand das chinesische Unternehmen DeepSeek, das ein erschwingliches und leistungsstarkes KI-Modell auf den Markt gebracht hat.
DeepSeek, ein chinesisches KI-Startup, hat eine bahnbrechende neue Entwicklung vorgestellt: ein offenes und kostenloses KI-Modell, das seiner Aussage nach genauso gut ist wie seine teureren US-amerikanischen Konkurrenten. Die Enthüllung hat einen Ausverkauf bei US-amerikanischen KI-Aktien ausgelöst, insbesondere bei Giganten wie Nvidia.
DeepSeek hat bereits seine Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt und Apps wie ChatGPT in Sachen Beliebtheit im App Store übertroffen. Dies hat Bedenken hinsichtlich der Rechtfertigung für die Milliardeninvestitionen in inländische KI-Technologien aufgeworfen, die potenziell die Position der Unternehmen auf dem Markt destabilisieren könnten.
Richard Hunter, ein Marktexperte bei Interactive Investor, glaubt, dass es verfrüht sei, DeepSeek als ernsthafte Bedrohung für US-amerikanische KI-Entwickler zu betrachten. Allerdings ist der Einfluss des Startups auf den Markt bereits spürbar, wie die Rückgänge der Aktienkurse führender Technologieunternehmen wie Nvidia, AMD und Micron Technology zeigen, die im Vorbörsenhandel schwere Verluste erlitten haben.
Die Auswirkungen auf US-Technologiegiganten könnten erheblich sein, wenn sich der Trend zu erschwinglichen und effektiven KI-Modellen verstärkt. Dies könnte ein Umdenken bei den Investitions- und Entwicklungsstrategien im KI-Bereich erzwingen und den Wettbewerb auf globaler Ebene verschärfen.
Die Aufmerksamkeit der Investoren richtet sich diese Woche auf die bevorstehenden Gewinnberichte von Technologieführern wie Microsoft, Apple und Tesla, die allesamt bemerkenswerte Rückgänge gegen den allgemeinen Trend verzeichnet haben. Microsoft und Meta Platforms (in Russland verboten) verloren jeweils 3,3 %, während Apple 1,4 % seines Wertes einbüßte.
Alphabet, die Konzernmutter von Google, blieb ebenfalls nicht verschont und verlor 3,2 % seiner Marktkapitalisierung. Serverhersteller wie Dell Technologies und Super Micro Computer begannen die Woche mit einem noch auffälligeren Rückgang von etwa 8 %.
Die Märkte standen durch den Rückgang der großen Indizes unter Druck. So verlor der Dow E-mini 472 Punkte, was einem Rückgang von 1,06 % entspricht. Der S&P 500 E-mini und der Nasdaq 100 E-mini zeigten ebenfalls deutliche Rückgänge von 1,96 % bzw. 3,04 %.
Zu den Turbulenzen trug auch die kürzlich beigelegte Handelsstreitigkeit zwischen den USA und Kolumbien bei, nachdem das Weiße Haus bestätigt hatte, dass Kolumbien zugestimmt hatte, Militärflugzeuge mit abgeschobenen Migranten zu akzeptieren und damit einen drohenden Handelskrieg abgewendet hatte.
Diese Woche verspricht für die Wirtschaft geschäftig zu werden. Es wird erwartet, dass die Federal Reserve ihre Entscheidung über den Zinssatz unverändert lässt und die persönlichen Konsumausgaben für Dezember, ein entscheidender Indikator für Inflationstrends, am Freitag veröffentlicht werden.
Die jüngsten Äußerungen von Präsident Donald Trump zur Möglichkeit neuer Zölle haben die Märkte erschüttert, die Inflationserwartungen erhöht und könnten das Tempo der Zinssenkungen der Federal Reserve verlangsamen. Der Präsident hat das Thema in der vergangenen Woche mehrmals angesprochen, aber es gibt nur wenige konkrete Pläne.
Trotz dieser Unsicherheiten verzeichneten die drei großen US-Aktienindizes letzte Woche Gewinne, obwohl sie am Freitag von ihren Allzeithochs zurückfielen.
Diese Woche verspricht eine bedeutende für den Markt zu werden, mit Quartalsberichten großer Energie- und Luftfahrtunternehmen, darunter Exxon Mobil, United Parcel Service und Boeing.
Zu Beginn der Woche in Asien reagieren die globalen Märkte stark auf die Nachrichten über die Wirtschaftspolitik der Trump-Administration, während Investoren versuchen einzuschätzen, ob der Reiz des US-Marktes, bekannt für seinen "Exzeptionalismus", anhalten wird.
Der Dollar erlebte eine seiner schlechtesten Wochen seit November 2023 und verlor 1,8%. Dies ist ein Rückgang gegenüber dem Zwei-Jahres-Hoch, das früher in diesem Monat erreicht wurde, wobei Hedgefonds ihre größte Long-Position seit neun Jahren verzeichneten.
Der Dollar und US-Aktien werden weiterhin von starken globalen Kapitalzuflüssen getragen, insbesondere in die US-KI- und Technologiebereiche. Sollte der aktuelle Rückgang des Dollars jedoch ein Zeichen für die abnehmende Dominanz der US-Wirtschaft sein, sollten wir dann damit rechnen, dass auch die Wall Street in eine Phase der Stagnation eintritt?
Die US-Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche bemerkenswerte Gewinne erzielt, wobei der S&P 500 einen neuen Rekord erreichte und der Nasdaq nahe seinem Allzeithoch liegt. Diese Gewinne treten zu einem Zeitpunkt auf, zu dem bedeutende Ereignisse wie die Sitzung der Federal Reserve und Gewinnberichte großer Technologiefirmen bevorstehen, die die Marktschwankungen verstärken könnten.
Der Fokus in Asien zu Beginn der Woche wird auf den offiziellen chinesischen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor für Januar liegen. Prognosen deuten auf einen stabilen Wert von 50,1 beim PMI des verarbeitenden Gewerbes hin, der das vierte Wachstum in Folge signalisiert, wenn auch nur mit geringen Änderungen gegenüber dem Vormonat.
Jüngste Daten zeigten, dass die Gewinne der chinesischen Staatsunternehmen im letzten Jahr nur um 0,4% gestiegen seien, was eine der schwächsten Raten seit Jahrzehnten ist. Weitere Daten zu Industriegewinnen, die möglicherweise bereits diese Woche veröffentlicht werden, dürften den Trend bestätigen.
Investoren beobachten auch genau die Auswirkungen der jüngsten Zinserhöhung der Bank of Japan, die zunächst als harte Maßnahme angesehen wurde. Trotz dieser Maßnahme preisen japanische Geldmärkte nur eine moderate weitere Straffung in diesem Jahr ein. In der Zukunft wird erwartet, dass die BOJ einen relativ neutralen Ton beibehält, was wahrscheinlich dazu führen wird, dass japanische Aktien zu Beginn der Woche steigen.
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