Die weltweiten Aktienmärkte schlossen den Freitag höher ab, während sich der Dollar wechselhaft zeigte. Investoren nutzten eine kurze Verschnaufpause, die durch die Tatsache bedingt war, dass US-Präsident Donald Trump bisher noch keine Vergeltungszölle verhängt hat und somit die Hoffnung auf weitere Verhandlungen steigert.
Trumps frühere Pläne, Zölle auf alle Länder zu erheben, die US-Importe besteuern, haben die Befürchtungen eines weltweiten Handelskrieges geschürt. Infolgedessen stiegen die Goldpreise in Rekordhöhen zu Beginn der Woche. Das Edelmetall befindet sich auf dem Weg zur siebten Woche in Folge mit Gewinnen, was seinen Status als sicherer Hafen inmitten von Unsicherheiten bestätigt.
Anstatt neue Zölle zu verhängen, ordnete der US-Präsident am Donnerstag eine langwierige Untersuchung der von anderen Ländern auf amerikanische Waren erhobenen Einfuhrzölle an. Dieser Prozess könnte Wochen oder sogar Monate dauern, wonach Vergeltungsmaßnahmen ergriffen würden.
"Die Finanzmärkte haben die Pause bei den Zöllen als positives Zeichen aufgenommen, doch es ist unklar, ob dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit der Einführung von Zöllen gesunken ist", schrieben Analysten von Barclays in einem Bericht.
Trump intensivierte die Handelsspannungen letzte Woche, indem er zunächst Zölle auf Kanada und Mexiko erhob, sie dann aussetzte, dabei jedoch harte Zölle auf chinesische Importe aufrechterhielt.
In Asien zeigten Investoren ein gesteigertes Interesse am chinesischen Technologiesektor. Der Hang Seng Tech Index (.HSTECH) erreichte am Donnerstag ein Dreijahreshoch, begünstigt durch eine herausragende Leistung des innovativen Startups DeepSeek.
Trotz der vorübergehenden Erleichterung bleibt der Markt angespannt, da die Gefahr eines umfassenden Handelskriegs im Raum steht.
Die Aktien in Hongkong verbuchten am Freitag starke Kursgewinne, wobei der Leithandelsindex Hang Seng (.HSI) um mehr als 2 % zulegte und die Woche mit einem Plus von 5 % abschloss. Es ist die fünfte Woche in Folge mit Gewinnen, was den aktuellen Stand zum besten in vier Monaten macht. Der Optimismus der Anleger wurde durch eine Erholung im Technologiesektor und robuste Wirtschaftssignale aus China befeuert.
Der breiter gefasste MSCI-Index für asiatisch-pazifische Aktien außerhalb Japans (.MIAPJ0000PUS) stieg um 0,37 % und näherte sich einem am Donnerstag gesetzten Zweimonatshoch. Japans Nikkei (.N225) hingegen endete im Minus und verlor 0,8 %. Trotz des Rückgangs am Freitag zeigt der japanische Markt jedoch weiterhin solide wöchentliche Zuwächse.
Frische Daten aus den USA, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, zeigten einen signifikanten Anstieg der Erzeugerpreise im Januar. Diese Zahlen verstärkten den Glauben der Marktteilnehmer, dass die Federal Reserve (Fed) mit Zinssenkungen nicht überstürzen wird und diesen Schritt wahrscheinlich auf die zweite Jahreshälfte verschieben könnte.
Es gab jedoch auch ermutigende Momente in den Inflationsstatistiken. Einige Komponenten der Daten, die in die Berechnung des Personal Consumption Expenditure (PCE)-Indikators eingehen – einem wichtigen Inflationsindikator für die Fed –, zeigten einen verhaltenen Anstieg. Dies gab Hoffnung, dass die endgültige PCE-Zahl niedriger ausfallen könnte als die aktuellen Prognosen.
Diese Daten kamen kurz nachdem der Verbraucherpreisindex (CPI) am Mittwoch den stärksten Anstieg seit 18 Monaten verzeichnete. Solche schnellen Entwicklungen haben erneut Zweifel an den Aussichten auf eine frühe Lockerung der Geldpolitik aufkommen lassen.
Vor dem Hintergrund dieser Nachrichten blieb die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihen stabil bei 4,531 %. Am Tag zuvor war sie um 10 Basispunkte gesunken – der größte tägliche Rückgang im letzten Monat.
Die US-Währung geriet unter Druck: Der Dollar-Index, der seinen Wechselkurs gegenüber einem Korb anderer Weltwährungen misst, fiel auf 107,13 Punkte. Dieser um 0,8 % am Donnerstag verzeichnete Rückgang war der größte Tagesverlust seit dem 20. Januar. Die Investoren revidieren weiterhin ihre Erwartungen bezüglich der zukünftigen Politik der Fed, was Druck auf den Dollar ausübt.
Die globalen Märkte bleiben vorsichtig. Trotz der positiven Dynamik der asiatischen Indizes halten globale wirtschaftliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit Inflationsprozessen und geopolitischen Risiken die Anleger weiterhin in Spannung. In den kommenden Wochen werden die Marktteilnehmer weitere Signale der Fed und die Dynamik der Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und ihren wichtigsten Handelspartnern genau beobachten.
Die europäische Währung zeigte am Freitag eine vorsichtige Dynamik und bewegte sich um die Marke von $1,0453, dem höchsten Wert der letzten zwei Wochen. Investoren beobachten genau makroökonomische Signale, die die weitere Verlauf des Euros beeinflussen könnten, einschließlich der Aussagen der Europäischen Zentralbank zum Zinsausblick.
Die Ölpreise begannen sich nach einem dreiwöchigen Rückgang zu erholen. Der Anstieg der Notierungen ist mit einer erhöhten Nachfrage nach Kraftstoffen aufgrund saisonaler Faktoren und verbesserten Erwartungen an die globale Wirtschaftstätigkeit verbunden.
Die Brent-Rohölfutures stiegen um 0,2 % und erreichten $75,17 pro Barrel. Auch das amerikanische WTI-Öl zeigte Wachstum von 0,14 % und endete bei $71,39 pro Barrel. Investoren hoffen, dass eine allmähliche Erholung der industriellen Nachfrage und die Stabilisierung der globalen Handelsströme den aktuellen Aufwärtstrend unterstützen werden.
Am Freitag legten die europäischen Aktienmärkte eine Pause ein nach einer beeindruckenden Rallye, die mehrere Sitzungen hintereinander andauerte. Selbst eine kurze Verschnaufpause verhinderte jedoch nicht, dass der paneuropäische STOXX 600-Index (.STOXX) auf dem Weg war, seine achte Woche in Folge mit Wachstum zu verzeichnen - die längste Serie seit März 2024.
Der Index fiel bis Freitagmorgen um 0,1 %, hatte zuvor jedoch kontinuierlich neue Allzeithochs erreicht. Marktteilnehmer stehen den Aussichten für die europäische Wirtschaft positiv gegenüber, trotz globaler geopolitischer Risiken.
Der französische Luxusgüterhersteller Hermes (HRMS.PA) war der wahre Gewinner des Tages und verzeichnete ein beeindruckendes Wachstum von 4,2 % seiner Aktien. Dieser Anstieg erfolgte nach Veröffentlichung seines Umsatzberichts für das vierte Quartal: Das Unternehmen meldete einen Umsatzanstieg von 18 %, der die Prognosen der Analysten übertraf.
Das Interesse der Käufer an den ikonischen Birkin-Taschen und anderen Luxusaccessoires blieb stabil, trotz der Schwankungen der Weltwirtschaft. Hermes bestätigte erneut, dass die Nachfrage nach Premiumprodukten unter wohlhabenden Kunden auch in Zeiten allgemeiner Marktunsicherheit stabil bleibt.
Infolge des Erfolgs von Hermes stiegen auch die Aktien anderer Unternehmen der Luxusbranche.
Experten merken an, dass die Widerstandsfähigkeit des Premiumsegments den globalen Trend bestätigt: Wohlhabende Käufer investieren weiterhin aktiv in Qualität und Exklusivität, trotz inflationsbedingter Unruhen und wirtschaftlicher Instabilität.
Neue Herausforderungen erwarten die Marktteilnehmer. Der Euro, Öl und europäische Aktien zeigten diese Woche einen zuversichtlichen Anstieg, aber der zukünftige Ausblick bleibt unsicher. Die Entscheidungen der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank über Schlüsselsätze sowie mögliche geopolitische Schwankungen könnten Treiber weiterer Veränderungen auf den Finanzmärkten werden.
Investoren bereiten sich bereits darauf vor, dass die kommenden Wochen viele Überraschungen bringen könnten.
Der europäische Sektor für persönliche Güter verzeichnete am Freitag bemerkenswerte Gewinne. Der entsprechende Index (.SXQP) stieg um 1,1 % und setzte damit den Aufwärtstrend fort, der durch beeindruckende Ergebnisse der Luxusunternehmen gesetzt wurde. Der Erfolg von französischen Hermes mit seinem 18 %-igen Umsatzanstieg im vierten Quartal wurde zu einer Art Katalysator für das Wachstum des gesamten Segments.
Investoren setzen weiterhin auf die Stabilität der Nachfrage nach Premiumgütern, trotz wirtschaftlicher Schwankungen und anhaltender Inflationsrisiken. Analysten glauben, dass das Interesse an qualitativ hochwertigen und exklusiven Marken auch in naher Zukunft stabil bleiben wird, insbesondere vor dem Hintergrund des wachsenden Wohlstands wohlhabender Käufer in Asien und dem Nahen Osten.
Der Medizinsektor (.SXDP) bewegte sich in die entgegengesetzte Richtung und verlor 0,7 %. Der Hauptgrund für die negative Bewegung war ein 6 %-iger Rückgang der Aktien von Fresenius Medical Care (FMEG.DE). Der starke Rückgang wurde durch die Veröffentlichung einer enttäuschenden Prognose des amerikanischen Unternehmens Dialysis DaVita (DVA.N) verursacht, das in den USA registriert ist.
DaVita erklärte, dass es erwartet, dass der Gewinn des Jahres unter den Prognosewerten liegen wird. Vor dem Hintergrund dieser Nachrichten fielen die Aktien des Unternehmens am Donnerstag um 11 % im außerbörslichen Handel. Investoren sind besorgt, dass die Verlangsamung im Bereich der Dialysedienstleistungen Druck auf andere Marktteilnehmer ausüben könnte.
In der Zwischenzeit hat sich die Aufmerksamkeit der Märkte auf die Situation um die amerikanischen Handelsbarrieren verlagert. US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag darauf verzichtet, neue Zölle einzuführen, was Raum für mögliche Verhandlungen mit ausländischen Handelspartnern ließ.
Früher hatten Trumps Aussagen über seine Absicht, Zölle als Reaktion auf die Besteuerung amerikanischer Importe zu erheben, Besorgnis über den Ausbruch eines groß angelegten Handelskriegs ausgelöst. Die Entscheidung, in dieser Phase eine Pause einzulegen, wurde von den Märkten jedoch als positives Signal wahrgenommen.
Experten glauben, dass erfolgreiche Verhandlungen die Spannungen in der globalen Handelsarena lindern und das weitere Wachstum der Aktienmärkte unterstützen könnten. Es besteht jedoch das Risiko, dass im Falle eines Scheiterns dennoch Zölle eingeführt werden, was sich negativ auf die internationalen Handelsbeziehungen auswirken wird.
So zeigte sich das Ende der Woche auf den globalen Märkten gemischt. Während europäische Unternehmen, die sich auf Konsumgüter konzentrieren, ein Wachstum verzeichnen, hat der medizinische Sektor erhebliche Schwierigkeiten. Gleichzeitig beobachten Investoren gespannt die Entwicklungen im Bereich des internationalen Handels, wo viel von weiteren Entscheidungen des Weißen Hauses abhängt.
Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein: Entweder wird der Markt eine Stärkung seiner Positionen nach diplomatischen Handelsschritten sehen, oder er wird einer neuen Welle der Volatilität mit der Wiederaufnahme des Zollstreits gegenüberstehen.
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