Bitcoin wurde als Mittel zur Werterhaltung in Zeiten des Umbruchs geschaffen, insbesondere vor dem Hintergrund schwächer werdender Fiat-Währungen. Man ging davon aus, dass das Eintreffen institutioneller Investoren als Katalysator für einen BTC/USD-Anstieg dienen würde. In der Realität konnten weder der Israel-Iran-Konflikt noch das wachsende Interesse großer Akteure an digitalen Vermögenswerten verhindern, dass die Kryptowährung unter das psychologisch wichtige Niveau von $100.000 fiel.

Laut Glassnode ist die Anzahl der Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk von 600.000–700.000 im Jahr 2024 auf 500.000 im Jahr 2025 gesunken. Gleichzeitig werden täglich Token im Wert von über 7 Milliarden Dollar transferiert. Der Anstieg der Transaktionsgröße weist auf die Beteiligung institutioneller Investoren am Markt hin. Dies wird auch durch den Zufluss von 131 Milliarden Dollar in Bitcoin ETFs seit der Genehmigung spezialisierter börsennotierter Fonds im Januar 2024 unterstützt. Die Aktivität auf dem Derivatemarkt ist auf 96 Milliarden Dollar gestiegen.

Kurs- und Transaktionsvolumentrends von Bitcoin

Als risikoreiches Asset mag der Rückgang von Bitcoin angesichts der eskalierenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten nicht überraschen. Dennoch ist das unterschiedliche Tempo des Rückgangs zwischen BTC/USD und dem S&P 500 bemerkenswert. Während der breite Aktienindex Risiken oft ignorierte, bevor die USA die Atomanlagen Irans angriffen, reagierte Bitcoin empfindlich auf jede Eskalation der Situation.

Es gibt im Markt die Ansicht, dass Kryptowährung eine extreme Verwundbarkeit gegenüber potenziellen Aktionen von Ländern unter westlichen Sanktionen zeigt. Investoren glauben, dass diese Nationen, denen sich nur begrenzte Gelegenheiten zum Verkauf traditioneller Assets bieten, sich dem Verkauf von Bitcoin-Beständen zuwenden. Der daraus resultierende Anstieg des Tokenangebots drückt die BTC/USD-Preise nach unten.

Es sollte beachtet werden, dass geopolitische Konflikte in der Regel nur kurzfristige Auswirkungen auf den Marktwert verschiedener Vermögenswerte haben. Zum Beispiel erlebten Öl und US-Aktienindizes während des Ersten und Zweiten Golfkriegs wilde Schwankungen. Sowohl Brent-Öl als auch der S&P 500 kehrten schließlich relativ schnell auf ihre vorherigen Niveaus zurück.

Die Geschichte könnte sich im Falle des Israel-Iran-Konflikts wiederholen. Vieles wird von Teherans Reaktion abhängen. Iran hat erklärt, dass Donald Trump diesen Krieg begonnen hat und dass sie ihn beenden werden. Die Märkte fürchten die Schließung der Straße von Hormus und einen Anstieg des Brent-Rohöls auf 120 Dollar pro Barrel. In einem solchen Szenario erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur des BTC/USD-Kurses erheblich. Im Gegenteil, wenn die Nachkommen der Perser nur eine symbolische Vergeltung liefern, könnte das Investoreninteresse an Kryptowährungen zurückkehren.

Technischer Ausblick

Auf dem Tages-Chart hat sich ein klares 1-2-3-Muster gebildet. Solange die Kurse nicht zum Widerstandsniveau bei 103,350 und zum fairen Wert bei 104,750 zurückkehren, macht es Sinn, die von 105,000 aus eingeleiteten Short-Positionen zu halten und sogar deren Aufstockung in Betracht zu ziehen. Umgekehrt würde ein erfolgreicher Ausbruch eine Umkehr signalisieren und den Wechsel zu Long-Positionen auf BTC/USD anzeigen.